VW Passat Alltrack- Durch dick und dünn
Volkswagen setzt auf sportliche Allrounder. Damit die auch etwas abkönnen, ist der neue VW Passat Alltrack höhergelegt und mit Plastik geschützt. FrauinFahrt hat sich mit ihm in den Schnee gewagt.
Eigentlich ist der Passat Variant eine graue Maus. Typ Handlungsreisender. Verläßlich zwar, aber irgendwie unsexy. Doch um dem biederen Burschen etwas Lifestyle einzuhauchen ist VW jedes Mittel recht. Neuester Coup, neben dem totschiquen CC ist jetzt der Alltrack. VW bedient sich dabei eines Stilmittels, was auch bei der Konzerntochter Audi in den „allroad“ Modellen für Erfolg sorgt. Rustikale Kunststoffverkleidungen an den Flanken, eine höher gelegte Karosserie und ein paar Schriftzüge. Fertig ist die neue Modellconversion. Doch halt, so einfach ist es auch nicht, denn für den Ausflug ins Gelände wurde das Fahrwerk im Detail geändert und die Elektronik dem neuen Einsatzgebiet angepasst. Kontrolliertes Bergabfahren mit automatischer Bremse ist nun auch für Novizen im unbefestigten Terrain kein Zauberwerk mehr, ebenso wie gefühlvolles Anfahren auf unbefestigtem Grund. Ein spezielles Geländeprogramm hilft enorm bei Ausflügen abseits der Straße. Die obligatorische Anhängerkupplung muss man zwar extra bestellen, doch ist sie an Bord , wird der Passat dank permanentem Allradantrieb zum Zugpferd. 1.800 Kilogramm dürfen an den Haken- für das Pferd allemal genug. Gut zu wissen, das man im Zweifel von der nassen Wiese auch wieder herunterkommt.
Nobler, aber zweckmäßiger Innenraum
Im Innenraum des Passat Alltrack gibt es, ausser ein paar Schriftzügen, nichts Neues. Alles ist sauber und ordentlich verarbeitet, sieht hochwertig, aber leider auch ein wenig kühl, aus. Der Alltrack gibt sich, dank leicht abwaschbarer Kunststoffteile im Fußraum, und optionaler Ledersitzbezügen praxisfreundlich, denn wer in Wald und Flur unterwegs ist, bringt so manchen Schmutz in die noble Kabine. Lieferbar ist der Alltrack mit so ziemlich allem, was auch der normale Passat an Extras aufbietet. Besonders gefallen hat FrauinFahrt die Vielzahl an gut funktionierenden Assistenzsystemen, wie der abstandsgeregelte Tempomat oder der Spurhalteassistent. Diese Extras haben mittlerweile einen hohen Nutzwert und sind im dichten Verkehrsgedrängel jeden Cent wert, ebenso wie der perfekt operierende Einparkautomat. Mit ihm lenkt sich der, leider etwas unübersichtliche, Kombi problemlos von selbst in jede Parklücke.
Qualität hat seinen Preis
Das ganze hat seinen Preis und der beginnt bei rund 33.450 Euro für den kleinsten Motor mit 160 Benzin PS. Die „Alltrack“ Variante schlägt somit mit rund 2.750 Euro zu Buche. FrauinFahrt fuhr das 45.000 Euro teure Topmodell mit 210 PS und war vor allem von dem hohen Verbrauch überrascht. Wer den Alltrack fordert, kommt schnell auf Werte um 11 Liter, ohne dabei ausserordentlich sportlich unterwegs zu sein. Zwar läuft der Geländepassat auf der Autobahn bei Bedarf auch 220 km/h, doch sportliche Dynamik sucht man in ihm vergebens. Der Vierzylinder entpuppt sich bei forcierter Fahrweise als braver Zieher, ohne Höhen und Tiefen. Aber zu seinem rustikalen Charakter passen die beiden Dieselmotoren mit 140 und 170 PS eh besser. Dann sinkt der Verbrauch auf moderate 5-6 Liter und wer auf den Allradantrieb verzichten kann, erhält mit der 2,0 Liter 140 PS Dieselversion einen ganz normalen Passat, der die Verbundenheit zur Natur wie ein Abzeichen zur Schau trägt. Bereit für den Ausflug in den City-Dschungel.
FrauinFahrt meint: Solider Altagspartner mit Exclusiv Flair.
Passat Alltrack