Mit Speck fängt man Mäuse, so ein altes japanisches Sprichwort. Und richtig, mit attraktiven Autos, die uns im Alltag unterstützen, statt zu behindern und dazu noch super trendy sind, machen die Japaner richtig Lust aufs Autofahren in der City. Wir haben Ihnen die lustigsten und schicksten Alternativen zusammengestellt.
Wieder eine Automesse? Wieder nichts als der übliche Prunk und Protz der Hersteller? Weit gefehlt, im fernen Tokio hat die Wende schon lange Einzug gehalten. Zwar findet sich im Straßenbild die ein oder an der Luxuskarosse europäischer Herkunft, doch das Gross der Japaner ist offenbar weit weg vom Statusdünkel europäischem Zuschnitts und orientiert sich vor allem an der Praktikabilität des fahrbaren Untersatzes. Das zeigen auch die Neuheiten und Studien, die die Hersteller auf der 43. Tokio Motor Show zeigten. Bis auf Volkswagen haben die Deutschen da wenig entgegenzusetzen.
Kleinbusse sind der Hit
Okay, sie sind nicht sexy, aber mal ehrlich was ist Ihnen lieber ein geräumiger Louis Vuitton Beutel für den täglichen Beutezug oder das elegante Briefchen in das nix reinpasst? Eben. Und darum ist dieses Format in Japan der Hit. Vier Türen, gerne zwei davon als Schiebetüren, eine große Heckklappe und bequemer Ein- und Ausstieg. Wofür braucht man da noch all die unpraktischen Schrägheckmobile? Der Clou: auch am Weekend taugt der Minivan zum Luxuslaster, dann nämlich, wenn die Ehe mit dem Campingausflug einen zweiten Frühling erhält. Die Japaner haben es uns mit dem Hustler von Suzuki schon mal vorgemacht.
Enge ist sexy
Eng geht es auch in der zweiten Gattung der japanischen Automobilwelt zu. Die Micrcars sind in Japan bereits ein Renner. Schnell um die Ecke zum Bäcker oder zur Post, ohne erst lange den Benzinmotor anzuschmeißen? Mit den elektrischen Microcars ist das kein Thema. Die Leichtigkeit ist unerreicht, und da häufig keine Türen montiert sind ergibt sich dieses herrlich unbeschwerte „jump on jump off“ Gefühl. Autofahren mal anders, losgelöst von der Sorge ums heilige Blech, denn die Micros sind meist aus Plastik. Dumm nur, wenn dann die Nachbarin mit der S-Klasse einen versehentlich übersieht.
Bequemlichkeit geht vor
Auch für die älteren und weniger Mobilen unter uns hat die japanische Autoindustrie gesorgt. Autos mit Schiebetüren haben wir in Europa auch, aber wenn die B-Säule fehlt ist das schon mega praktisch und erleichtert das Einsteigen. Ist der Sitz dann noch elektrisch ausfahrbar und drehbar, mach das den Transport von älteren Mitfahren deutlich leichter. Das daneben auch für den jüngeren Autofahrer alle möglichen Erleichterrungen an Bord sind, versteht sich von selbst. Navigationsgeräte, Klimaanlagen und elektrische Heinzelmännchen beherrschen die japanischen Hersteller bis zur Perfektion.
Schweres Los für deutsche Hersteller
Und die Deutschen ? Die haben ein Japan einen schweren Stand. Irgendwo zwischen alten Statusdenken (Mercedes, Audi und BMW) und hilflos wirkenden Lifestyle-Produkten (neuer Mini) versuchen sie ihr Glück in Japan, doch Trends setzen andere. Und so bleiben deutsche Autos nicht nur auf der Messe, sondern auch im japanischen Straßenverkehr eine Randerscheinung. Ein Zustand, an dem auch die erstmals präsentierte Studie des Volkswagen twin up!, einem up! als Hybridversion wenig entgegenzusetzen hat. Denn im Vergleich mit den Japanern mag der VW zwar technisch aufwändiger und durchdachter sein, nur ist er derzeit weder zu erwerben noch in absehbarer Zeit bezahlbar, da schon sein elektrisch betriebenes Serienpendant hierzulande 26.900 Euro kostet.