Neues Audi A3 Cabriolet – Audi verlängert den Sommer

 

Audi Cabriolet

Sportlich und sexy-Das neue Audi A3 Cabriolet

 

Sven Jürisch

 

Pünktlich zum Sommerende macht Audi Lust auf die nächste Frischluftsaison. Auf der IAA steht das neue Audi A3 Cabriolet und lockt mit attraktivem Design und Allradantrieb.

 

Weg mit den Bügeln

 

Audi hat noch einen Trumpf im Ärmel. Waren die Ingolstädter in Sachen Neuerscheinungen in diesem Jahr eher etwas verhalten unterwegs, kommt nun Schwung in die Sache. Das neue Audi A3 Cabriolet sorgt als weitere A3 Variante ab kommendem Frühjahr für verdrehte Hälse auf den Bürgersteigen. Optisch lehnt es sich zwar an seinen Vorgänger an, macht aber Schluss mit den beiden Bügeln hinter den Rücksitzen. Eine klare saubere Linie, eingerahmt von einer Chromleiste macht das Auto elegant und sportlich.

 

Antriebe nach Art des Hauses

 

Dazu passen auch die aus der A3-Familie übernommenen Antriebe. Allesamt Vierzylinder aus der großen VW-Kiste . Los geht es mit 1,4 Litern Hubraum und munteren 140 PS. Etwas mehr Dampf wird es mit dem , 1,8 Liter Benziner mit 180 PS geben, während der sportlichen Hausfrau vermutlich mit dem dynamischen 2,0 Liter mit deutlich über 200 PS eine Freude gemacht werden kann. Daneben serviert Dieselexperte Audi natürlich auch Aggregate für Vielfahrer. Zum Einsatz kommen der durchzugsstarke 2,0 TDI mit 150 PS und wenig später der ultra-sparsame 1,6 Liter TDI mit 110 PS, der vermutlich den Löwenanteil der Zulassungen auf sich ziehen wird.

 

Schalten oder lassen, beides ist möglich

 

Zum lässigen Cabrio passt am besten eine Automatik. Mit dem bewährten S-tronic Getriebe mit immerhin sieben Gängen geht es sowohl sportlich, als auch sparsam vorwärts. Wer dabei extreme Anforderrungen stellt, wird sich über die Freilaufautomatik freuen, mit der der 1,8 TFS besonders sparsam „segeln“, also rollen mit Leerlaufdrehzahl, kann.

 

Exklusives Spitzenmodell erst im Spätherbst

 

Die Krone setzt Audi dem neuen Audi A3 Cabriolet allerdings mit dem erstmals erhältlichen S3 auf. War bislang bei dem offenen Ingolstädter bei 200 PS und Frontantrieb Schluss, kommt das neue A3 Cabriolet jetzt endlich mit Allradantrieb und 300 PS. Damit geht es von 0-100 km/h binnen 5,4 Sekunden, ohne dass der Audi zum Säufer wird (7,1 Liter auf 100 Kilometer). Das S3 Cabriolet wird somit zum optimalen Begleiter für alle, die es neben freizügig auch noch besonders schnell lieben. Daneben gibt sich dieses sportliche Spitzenmodell natürlich ebenso praktisch, wie seine schwächeren Brüder. Denn Dank großem Kofferraum und hinterer Sitzbank, taugt der Audi auch als Urlaubs –und Einkaufsauto im Ganzjahresbetrieb.

 

Noch genug Zeit zum Sparen

 

Audi fahren ist nicht billig, aber das ist auch gut so, denn schließlich erwirbt man mit den vier Ringen ja auch ein Stück Exklusivität. Mit 31.700 Euro bleibt das Audi A3 Cabriolet mit dem 1,4 Liter Benziner aber im Rahmen, wenn man auf eine allzu üppige Ausstattung verzichtet. Schwelgt man aber in der umfangreichen Sonderausstattungsliste, dürfte in jedem Fall eine 4 am Anfang der Rechnung stehen. Über die Preise für den Sportler Audi S3 Cabriolet darf man derzeit noch spekulieren, analog zur Limousine ist aber von mindestens 41.000 Euro auszugehen. Aber, und das ist die gute Nachricht, bis zum Marktstart im Frühling 2014 ist noch genug Zeit zum Sparen.

 

Porsche Boxster S – Im Auge des Orkans

Porsche BoxsterS20

 

Mercedes Durandt

Er ist der kleine Bruder des großen Traums. Die Rede ist vom Porsche Boxster. Denn während der klassische 911 er Porsche der rollende Beweis eines gut florierenden Geschäftes oder doch zumindest einergeschickt gewählten Partnerschaft ist, fährt der neue Boxster unter dem Radar der Neidgesellschaft. FrauinFahrt war 14 Tage mit dem offenen Stuttgarter unterwegs und hat sich in dem Understatement-Porsche pudelwohl gefühlt.

 

Der Boxster – eine Linie mit Stil

Mal ehrlich, liebe Großstatdtfreundinnen, wie viele 911er in schwarz und silber haben Sie heute morgen beim Brötchen holen gesehen? Eben. Und wie viele Boxster? Sehen Sie.  Und hier beginnt bereits die Reise in das Land des Understatements. Denn obwohl auch die zweite Generation des Porsche Boxster alle Gene der Sportwagenfamilie aufweist, verfügt er doch über diese ganz spezielle Gabe sich bei Bedarf unsichtbar zu machen. Sicher, auch unser Testwagen war, dank seiner roten Lackierung, stets präsent, doch er versprühte nicht diesen speziellen Touch von Luxus, wie der große Bruder 911, wirkte aber dennoch exotisch und edel. Vermutlich auch, weil der Boxster eher seltener im Straßenbild zu sehen ist, als der klassische Elfer. Nur eines gelingt dem Boxster nicht, nämlich das  Klischee des Hausfrauenporsches zu erfüllen. Dafür ist er dann doch zu maskulin mit seiner tiefgezogenen Front, seinen brachialen seitlichen Luftkiemen und dem sündig knackigem Heck.

Porsche Boxster SPorsche Boxster S

 

So schick, so praktisch?

 

Wie bei nahezu allen schönen Dingen dieser Welt, stellt sich nach dem Moment der Entzückung über die gelungene Optik recht schnell die Frage nach der Alltagstauglichkeit. Und anders, als bei ein paar drückenden High Heels, die nach einer rauschenden Ballnacht im Schrank ihrem Verfallsdatum entgegenschlummern, sollte ein 100.000 Euro Sportwagen in dieser Hinsicht schon mehr bieten. Der Boxster gibt sich in diesbezüglich zwei geteilt. Da sind zunächst die beiden Kofferräume. Einer im Bug, einer im Heck. Beide zusammen  sind groß genug für das Nötigste für zwei Wochen Urlaub.Daneben sind sie gut zugänglich und ausreichend verkleidet, wenngleich man sich angesichts des Kaufpreises schon fragt, warum es nicht für eine simple Innenverkleidung der beiden Kofferraumklappen gereicht hat. Aber Achtung! Wer das Beauty Case mit all den Lipp Gloss und Wunder Cremes in Hamburg in den hinteren Kofferraum legt, findet in München nur noch Flüssiges vor, so heiß wird es in dem Abteil, dass direkt hinter dem Sechszylinder sitzt.

Porsche Boxster Kofferraum

Hier gehts’s heiß her-Porsche Boxster Kofferraum

 

In den Innenraum passt das Case aber auch nicht, denn ausser einem knapp geschnittenen Handschuhfach und ein paar Mini-Ablagen offeriert der Porsche hier nur wenig Stauraum. Und wo wir gerade beim Meckern sind, der Boxster ist zum Einkaufen letztlich auch deshalb ungeeignet, weil er in alle Richtungen unübersichtlich ist und Porsche dem Beau nicht mal gegen Mehrpreis mit einer Rückfahrkamera ausrüstet.

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HighTech auf die Spitze getrieben

 

In der Bedienung gibt sich der Boxster dagegen versöhnlich. Vom Marken typischen Zündschloss an der linken Seite der Lenksäule mal abgesehen, zeigt sich der Porsche volksnah, wie ein Polo. Auf den ersten Blick gelingt selbst Neueinsteigern eine problemlose Beherrschung der grundfunktionen. Doch der Boxster kann auch anders, denn wer sich mit dem Cockpit länger beschäftigt, erlebt die vielfältigen Möglichkeiten des Sportwagens. In unserem Testwagen war nahezu alles montiert, was die Preisliste hergab und so durfte fröhlich zwischen dem “Sport“ und „Sport plus“ Programm gewählt werden oder die Heizung bzw. Belüftung der komfortablen und vielfach elektrisch verstellbaren Sportsitze ausprobiert werden.

Naviagtionssystem mit Schwächen

Soviel Luxus hätten wir auch bei dem Radio-Naviagtionssystem erwartet, dass nur ein Prädikat verdient: Veraltet. Zwar ist der Sound des von Soundexperten „Bose“ beigesteuerten Lautsprechersystems recht ordentlich, die restlichen Funktionen des Systems, wie Navigation oder Telefonie, können aufgrund einer veralteten Menüstruktur und einer wenig fortschrittlichen Kartendarstellung nicht dem Anspruch an die Marke Porsche gerecht werden. Das stört vor allem im täglichen Gebrauch, denn oftmals braucht es eine gefühlte Ewigkeit, bis sich das Radio bequemt die im Handy abgespielte Musik via Bluetooth-Stream über das Bordlautsprechersystem wiederzugeben. Und auch die Eingabe von Routen mit mehreren Zwischenzielen ist im Boxster so zeitraubend, dass man schnell die Lust an dem System verliert. Einziger Vorzug ist die perfekte Integration des Zweitbildschirms in das klassisch schöne Cockpit des Boxsters. Zu wenig, wenn man bedenkt, dass Porsche über 3.000 Euro für dieses Relikt aus den späten 90er Jahren berechnet.

Dank miesem Navi kann man sich im Boxster schon mal verirren

Dank miesem Navi kann man sich im Boxster schon mal verirren

 

Gänsehaut pur – das Fahrerlebnis

 

Doch der Ärger über das veraltete Infotainment verfliegt mit der ersten Schlüsselumdrehung. Im Boxster S erwachen die sechs Zylinder in Sekunden schnelle aus ihrer Lauerhaltung. Der Druck auf das Gaspedal erweckt 315 PS und nach dem Einlegen der Fahrstufe „D“ sprintet der Porsche bei Bedarf binnen 4,9 Sekunden auf 100 km/h. Doch das ist nur die halbe Wahrheit, denn der Reiz dieses Porsche besteht in dem Können, nicht Müssen. Schnell das vollelektrische Dach öffnen (geht bis weit über 50 km/h), die Sonne reinlassen und gemütlich unter sonorem Brabbeln des herrlichen 3,4 Liters die Kö entlang bummeln oder aber eine herrlich einsame Landstraße entlagcruisen. Das ist Porsche Fahren für Genießer, nicht für Gehetzte. Wer es unbedingt ausprobieren will, schaltet das „Sport“ oder „Sport Plus“ Programm ein, dann wird aus dem sanften Gleiter ein brettharter Rennwagen, der mit lautem Auspuff die Nachbarn ebenso erschreckt, wie den Beifahrer mit sensationellen Kurvengeschwindigkeiten.

Porsche BoxsterS09

Drama an der Preisliste

 

265 PS im Boxster oder 315 PS im Boxster S ? Die Frage stellt sich nach einer ausgiebigen Probefahrt im „S“ Modell nicht mehr. Wir empfehlen natürlich den „S“, schon wegen des tollen Motors, der ja eigentlich aus dem Elfer stammt und der gerade den speziellen Reiz dieses Porsche „Einstiegsmodells“ ausmacht. Doch dann wird es kritisch, denn die Preisliste hält soviel Individualisierungsmöglichkeiten bereit, dass man Tage braucht, um die für sich passende Ausstattung zu konfigurieren. Am Ende ist es wie mit Schuhen: Man kann nie genug haben und das Limit setzt eigentlich nur der Preis. Der fängt im Falle des Boxster S mit harmlosen 60.191 Euro an und endet nach einer Sezession in der Preisliste nie unter 80.000 Euro. Doch damit ist es nicht getan, denn der Porsche ist kein Golf und schlägt auch im Unterhalt gnadenlos zu. Lediglich in Sachen Verbrauch irritiert einen der Sportler aus Zuffenhausen mit einer unerwarteten Knauserigkeit. Unter 10 Liter ist problemlos möglich, über 12 Liter nur bei extrem flotter Fahrweise. Kostenlos dazu gibt es noch einen konkurrenzlosen Werterhalt, denn auch gebraucht sind die offenen Flitzer von Porsche begehrt. Doch vermutlich wird es lange dauern, bis sich auch dieser Vorteil des Boxsters der neuen Besitzerin erschließt, denn so schnell läßt einen dieses faszinierende Auto nicht wieder los.

 

 

Fazit: Der neue Boxster von Porsche hat spätestens in der „S“Version alles, was ein Sportwagen braucht. Von einer tollen Optik, einem hinreißenden Motor und einem perfekt schaltendem Getriebe bis hin zu einer unerschütterlichen Solidität bietet dieser Porsche alle Gene eines Traumwagens. Dazu hat er die erfrischende Zurückhaltung, die die Betrachter nicht nur neugierig auf das Auto, sondern auch auf dessen Besatzung macht. Unser Rat – nehmen Sie ihn in rot und lassen sie ihn wirken.

 

Pro:

Sehr gut ansprechender Motor

Herausragende Verarbeitungsqualität

Perfekter Antrieb mit hohen Leistungsreserven

Geringer Wertverlust und Verbrauch

Vielfältige Individualisierungsmöglichkeiten

Contra:

 

Veraltetes Infotainment-System

Hohe Versicherungskosten

Wenig Ablagen im Innenraum

Preiswert anmutendes Schaltergeräusch

Unpraktische Verdeckbetätigung

 

Porsche Boxster S in Kürze:

 

Maße und Gewichte: Länge x Breite x Höhe 4,374 x 1,80 x 1,281 m, Radstand 2,47 m, Wendekreis 11,0 m; Leergewicht ab 1425 kg, Zu­ladung 542-657 kg,  Kofferraum­volumen 135-155 l; Tankinhalt 64l.

 

Boxster S: Leistung 232 kw/315 PS, max. Drehmoment 360 Nm bei 4.500-5.800/min, 0–100 km/h in 4,9 s, Spitze 277 km/h; Normverbrauch 9,4 l  S/100 km, CO2-Ausstoß 149 g/km; Euro5; lieferbar mit Sechsgang-Schaltgetriebe und Siebengang-Doppelkupplungsgetreibe ab € 63.017,- .

 

 

 

 

 

 

 

XXL-Parkplätze in Flughäfen – Endlich Luft zum Atmen

Mercedes-Benz S-Klasse

Türen auf – bei diesem Anwesen kein Problem.

Sven Jürisch

Die Autos werden immer größer und vor allem breiter und die Parkplätze ? Genau, die haben nach wie vor das Format, wie vor 50 Jahren. Kein Wunder, dass es da zu manch einer Feindberührung mit der benachbarten Autotür kommt. Doch nun gibt es eine Lösung in Form von XXL-Parkplätzen an diversen Flughäfen in Deutschland.

Kleine Unachtsamkeit – große Beule

Ups, und schon ist es passiert. Einen Moment nicht aufgepasst und die Tür knallt gegen den benachbarten Wagen. Nix passiert ? Hat’s keiner gesehen? Und dann das. Beim flüchtigen Blick aus dem Augenwinkel schimmert dann doch die verräterische Delle im Blech des benachbarten Autos. Eine teure Angelegenheit für den Geschädigten und gegebenenfalls für für den (hoffentlich) ehrlichen Verursacher, denn schnell kostet die Beseitigung dieser Kleinigkeit einige hundert Euro. Und Schuld ist eigentlich nur die Enge auf unseren Parkplätzen.

Größenwahn der Autohersteller

Mit 2,30 Meter waren unsere genormten Parkplätze bis in die 80 er Jahre eigentlich groß genug für alles, was vier Räder hatte. Populäre Autos, wie der 3er BMW (1,61 Meter), der Volkswagen Golf (ebenfalls 1,61 Meter) oder der Peugeot 205 (1,57 Meter) passten problemlos in die Boxen und man konnte die Türen soweit öffnen, dass man, ohne den Nachbarn zu touchieren, ein -und wieder aussteigen konnte. Heutzutage misst der 3er von BMW stolze 1,81 in der Breite, der Golf 1,78 Meter und der Peugeot 208 1,74 Meter. Gefahrlos eine Autotür öffnen ohne Türkantenschutz ? Vergessen Sie’s.

Ford Türkantenschutz

Clevere Sache, zumindest für den Parplatznachbarn. Der Ford Türkantenschutz

Zusätzlicher Raum kostet

Die Parkplatzbetreiber der Flughäfen Stuttgart, München, Hannover, Mannheim, Bremen, Hamburg und Iserlohn reagieren auf die Wünsche der Kunden und bieten seit geraumer Zeit XXL-Parkplätze an. Einfaches Ein -und Aussteigen, ohne Macken an den Türen gegen ein Aufgeld zum normalen Tarif. Das beträgt in München 9 Euro pro Tag, während in Stuttgart eine komplette Tagespauschale von 32 Euro ohne weitere Kosten anfällt. Der Grund für die zusätzlichen Kosten liegt auf der Hand, denn den Parkhausbetreiber droht der Verlust von 33 Prozent ihrer bisherigen Stellplätze, wollten sie alle vorhandenen Plätze als XXL- Parkplätze anbieten.

Mehr Komfort wäre zeitgemäß

Angesichts dieser Lage fordert der ADAC die Stellplatzgröße den heutigen Verhälnissen anzupassen und die breite auf 2,50 Meter auszuweiten. Ein guter Plan, doch letztlich werden die Kosten auch wieder an den benutzern hängen bleiben. Da hilft derzeit nur eines: entweder Zähne knirschend zahlen oder es mal mit einem kleineren Auto versuchen. Ging doch früher auch.

Text/Bilder: FiF/Hersteller