Gut für Ausflüge ans Meer -Suzuki Swift Sport
Sven Jürisch
Suzuki legt bei dem Klassiker Swift nach und bringt die „Sport“ Variante jetzt auch als praktischen Fünftürer. Ob aus dem kleinen Japaner so ein echter Allround-Familienwagen wird und wo die Stärken der vierten Swift-Generation liegen, haben wir für Sie getestet.
Wie Sexy ist er ?
Sorry, Suzuki, aber in vier Generationen Swift ist es Euch nie gelungen, aus Eurem Top-Seller einen echten Hingucker zu zaubern. Doch gottlob kann man sich mit dem aktuellen „Sport“ zumindest problemlos sehen lassen. Die Front mit den üblichen Lufteinlässen garniert, schicke Bi-Xenonscheinwerfer dazu und fertig ist das charackteristische Gesicht. Am Heck das gleiche nochmal, jedoch mit Doppelrohr und frechem Dachkantenspoiler. Okay, sieht ein wenig 80’s aus, aber Retro ist ja auch in.
Wie praktisch ist er?
Fünf Türen, bequemer Einstieg, gute Sitzposition und ein ordentliches Platzangebot stehen auf der Habenseite. Das war es dann aber auch schon, denn alles, was einen City-Flitzer im Alltag lässig macht, fehlt dem Swift. Ladekante? Zu hoch, Platz in der zweiten Reihe? Eigentlich nur für die Kurzen, Navigation? Nur aus dem Zubehör mit mäßiger Integration in die Fahrzeugarchitektur und, was das schlimmste ist, Parkpiepser oder Rückfahrkamera gibt es entweder nur per Nachrüstlösung beim Händler oder aber gar nicht. So wird das jedoch nichts, mit Mutti’s Liebling, die zudem nicht zuviel auf den Rippen haben sollte, denn sonst passt sie am Ende nicht mehr zwischen die Backen der doch recht engen Sportsitze. Kleiner Trots für die kalte Jahreszeit: Die Sitzheizung gibt’s beim Swift „Sport“ gratis dazu.
-
-
Parkpiepser? Fehlanzeige
-
-
Sicherheit geht vor-Gurtbefestigung
-
-
Beim Laden von Wasserkästen ist diese Ladekante eine Qual
Wie flott ist er?
Geht so. Mit 136 PS räumt der Swift „Sport“ zwar den Werten nach ziemlich ab, aber der Weg zu flotten Kurvenzeiten ist geprägt von dem zähen Motor, der nur wiederwillig seine Leistung abgibt. Mit der leichtfüssig hochdrehenden Konkurrenz, wie dem Polo GT, kann der Antrieb jedenfalls nicht mithalten. Auch nicht in Sachen Verbrauch, wo der Swift rund 6,4 Liter auf 100 Kilometer haben möchte (Werksangaben). Dafür macht das Fahrwerk Freude, was einen guten Kompromiss zwischen Sport und Komfort bietet, wenngleich auch der Wendekreis für einen Stadtwagen bestenfalls ausreichend ist und die schicken 17 Zoll Alufelgen dank der Niederquerschnittsreifen nur kurzzeitig den Stadtverkehr ohne bleibende Blessuren überleben dürften.
-
-
Zumindest die Erscheinung ist sportlich
-
-
Sechs Gänge sind serienmäßig
-
-
Übersichtlich aber Old Scool
Wie teuer ist er?
Mit knapp 20.000 Euro steht der fünftürige Swift in den Preislisten des Suzuki Händlers. Das ist, trotz seiner guten Ausstattung, die u.a. elektrische Fensterheber an allen Türen, einen Tempomaten, beheizte Sportsitze und ein MP3-Radio mit USB-Anschluss beinhaltet, ein stolzer Preis. Teurer wird der Swift allerdings kaum, da man keine Sonderausstattungen ordern kann, was das Auto natürlich wenig individuell macht. Da bleibt der zukünftigen Swift „Sport“ Besitzerin nur der Trost, dass, angesichts des hohen Preises, vermutlich nur wenige dieser Modelle den Weg auf unsere Straßen finden werden und man sich schon allein deshalb nach dem sportlichen Japaner umdrehen wird.
Fazit: Der Swift ist ohne Frage ein Gesicht in der Menge und wer auf Retro-Design der 80er steht, wird mit ihm sicher glücklich. Die etwas unpraktische Karosserie und der wenig emotionale Antrieb können aber nicht darüber hinweg täuschen, dass das Auto in die Jahre gekommen ist und in der heutigen Form eigentlich nur ein gründliches Facelift der seit 2005 erhältlichen dritten Swift Generation ist. Sein zäher Motor und der hohe Preis machen es dem Swift „Sport“ nicht leicht, mit der technisch teilweise deutlich ausgefeilteren Konkurrenz mitzuhalten. Denn, wer heutzutage weder eine Stopp/Start Anlage oder ein City freundliches Automatikgetriebe ala Volkswagen’s DSG anbietet, braucht sich über verhaltenen Zuspruch der Käufer nicht wundern.
Suzuki Swif Sport in Kürze:
Maße und Gewichte: Länge x Breite* x Höhe 3,890 (3,89) x 1,695 x 1,510 m, Radstand 2,43 m, Wendekreis 10,4 m; Leergewicht ab 1.135 kg, Zuladung 345 kg, Anhängelast gebr./12 % k.a. kg; Kofferraumvolumen 211-892 l; Tankinhalt 43l.
Benziner:
1.6 : Leistung 100 kw/136 PS, max. Drehmoment 160 Nm bei 4.400/min, 0–100 km/h in 8,7 s, Spitze 195 km/h; Normverbrauch 6,4 l S/100 km, CO2-Ausstoß 147 g/km; Euro5; lieferbar mit Sechsgang-Schaltgetriebe, ab € 19.790,- .